Die verflixte 45. Spielminute
Eine Seltenheit bisher in diesem Winter – ein ursprünglich ausgeloster Matchtermin konnte tatsächlich wahrgenommen werden.
Für die Leisacher Adler galt es in dieser Auswärtsbegegnung gegen die Hubener Eisbären den Tabellenplatz zu verteidigen und nicht von eben diesen überholt zu werden. Man wusste in den Reihen der Adler, dass dies ein sehr schweres Unterfangen werden wird.
Die druckvoll agierenden Gastgeber gingen (leider zu) schnell in Führung, bereits bei Spielzeit 1:02 bejubelten die Eisbären ihren ersten Treffer. Mit dem Ausgleichstreffer, drei Spielminuten später durch Raphael Senfter, waren die Adler jedoch wieder im Rennen um einen Punktegewinn.
Auch im zweiten Spieldrittel gerieten die Adler relativ schnell in Rückstand (24. Spielminute), der wiederum egalisiert werden konnte (Jeremias Senfter im Powerplay, 39. Spielminute).
Das Unentschieden nach zwei Spieldritteln in der Hubener Kunsteisarena versprach Spannung für das Matchfinale, zum Gaudium der Zuseher*innen. In der Kabine der Adler sorgte dies vorerst für Genugtuung. Denn sie waren sich der bisher kollektiv gar nicht optimalen Performance durchaus bewusst. Dank der tollen Vorstellung ihres Goalies David Bocan lebte die Möglichkeit auf einen Punktegewinn weiter.
Doch schon wie in den zwei Spieldritteln zuvor, waren die Eisbären in der Startphase um einiges wacher – es folgte aus Sicht der Adler die „verflixte 45. Spielminute“: Die Leisacher Cracks spielten viel zu risikoreich auf einen short hander, der postwendet mit einem Gegentreffer, dem „game winning goal“ bestraft wurde. Die Eisbären setzten sofort mit ihrem vierten Treffer nach.
Die Adler, sichtlich gezeichnet von diesen beiden Treffern, spielten ein darauffolgendes Powerplay erfolglos. Vier Spielminuten nach dem Doppelschlag kassierten sie den fünften Gegentreffer.
Die Leisacher Cracks versuchten in weiterer Folge noch irgend wie den Anschluss zu finden, doch die kollektive Tagesverfassung ließ dies nicht zu. Erschwerend kam hinzu, dass in diesen letzten zwanzig Spielminuten sehr viele Strafaussprüche stattfanden. Nach dem fünften Gegentreffer herrschte zusätzliche Frustration auf der Adler-Bank: Ein umstrittener Check an Adler-Center Roland Brunner, der eine stark blutende Verletzung in dessen Gesicht zur Folge hatte, blieb ungeahndet.
Fazit: Alles in Allem hat in diesem kampfbetonten Match die bessere Mannschaft gewonnen. Die Adler waren an diesem Abend in ihren Vorstößen zu wenig konsequent, ihre Defensivarbeit wollten sie offensichtlich einzig ihrem Goalie anvertrauen. Trotzdem: Wenn in der 45. Spielminute nicht dieser Doppelschlag passiert wäre, wer weiß …